Arthrose Geschichte

Bei Arthrose kommt es zum Verlust und Verschleiß von Knorpel, bis die Knochen direkt aufeinander liegen und Schmerzen verursachen.

Eine interdisziplinär angelegte Studie beschäftigte sich mit dem Auftreten von Arthrose in Geschichte und Gegenwart.

Für die Studie untersuchten die Forscher über 2000 Skelette von Menschen, die mehr als 50 Jahre alt wurden. Diese hatten entweder während der frühen industriellen Ära zwischen 1800 und 1900 oder aber zwischen dem späten 20. und dem frühen 21. Jahrhundert gelebt. Ziel war es, herauszufinden ob es zu Lebzeiten Anzeichen einer Arthrose gab.

Die Skelette stammten aus den USA und bekannt war, ob die Personen zum Zeitpunkt des Todes eher normal- oder eher übergewichtig waren. 1581 der untersuchten Personen lebten in der Zeit zwischen 1800 und dem frühen 20. Jahrhundert, 819 starben in der heutigen postindustriellen Ära am Ende des 20. Jahrhunderts oder in den frühen 2000ern.
Demgegenüber konnten die Wissenschaftler auch 176 prähistorische Skelette von Jägern und Sammlern sowie sesshaften Siedlern aus der Zeit zwischen 6000 – 300 v. Chr. untersuchen – hier konnte das Alter der Menschen allerdings nur grob eingeschätzt werden und Informationen zur Körperfülle lagen natürlich nicht vor.
Bei 16 % der Skelette aus der postindustriellen Zeit gab es Anzeichen für Arthrose, in der frühindustriellen Phase litten offenbar jedoch nur 6 % der Menschen daran.

Somit wurde klargestellt, dass Arthrose in der "Neuzeit" quasi doppelt so häufig vorkommt wie in der frühindustrieller Zeit. Die Forscher stellten auch klar, dass somit nicht nur Alter und Gewicht ursächlich sind, sondern noch weitere Verdächtige für eine Arthrose im Raum stehen.

(Proceedings of the National Academy of Sciences, 2017; doi: 10.1073/pnas.1703856114)